Wiederholt sich nach 1933 ein Muster in der Geschichte?
„Soll ich dieses Gedicht veröffentlichen?“ fragt mein Freund. Er hat es gewagt seine Ansicht zum Gaza-Krieg zu Papier zu bringen. Er verurteilt den Auslöser des Konflikts, gleichzeitig gibt er aber zu bedenken, dass es zuvor unfaire Bedingungen gab, damit sich ein palästinensischer Staat überhaupt friedlich neben Israel entwickeln konnte.
Schweigen in der Gruppe der Zuhörenden.
Und es entspinnt sich eine Debatte über diesen Krieg.
Fazit: Es ist komplexer als die Antworten, die wir über Politik und Presse zu hören bekommen! Diese Komplexität aber hat mein Freund versucht zu beschreiben und als wir uns den Text noch mal
anschauen, stellen wir fest, dass er keine MEINUNG geäußert hat, sondern Fakten und Aussagen und Interpretationen zu Fakten aneinandergereiht hat.
In Betrachtung der Mehrheitsmeinung im Lande raten die meisten von uns ihm spontan ab. Es sei wohl besser keine aggressive Gegenwehr und Empörung zu provozieren.
Und ich fühle plötzlich ein Unbehagen und denke: War es so nicht schon einmal, dass man seine Meinung nicht mehr zu sagen wagte aus Angst vor Gewalt, Gegenwehr, Verriss, Bücherverbrennung oder Gebrüll der Massen?
Hitler war unter anderem das Ergebnis von Mehrheitsmeinungen und Zeitgeist. Er wurde demokratisch gewählt, also
war er nicht das Ergebnis eines demokratischen und aufklärerischen Diskurses, sondern ein Resultat aus Ängsten, Schweigen, Unbildung und Gebrüll auf rechter Marschgänger.
Geht es schon wieder los?
Frage ich mich.
Kommentar schreiben